Leben und Tod

Mit das Wichtigste beim Go ist es seine Gruppen zum Leben zu bekommen, da nur lebende Gruppen nicht mehr geschlagen werden können und so sicheres Gebiet bedeuten. Dicht gefolgt vom Töten der gegnerischen Gruppen, um das eigene Gebiet zu vergrößern, das gegnerische Gebiet zu verkleinern oder einfach, um genügend Platz für Augen zu bekommen.

Meistens wird es so sein, dass man genügend Gebiet eingeschlossen hat, um leicht zwei Augen zu bilden. Doch sollte der eingeschlossene Augenraum recht klein ausfallen, könnte es sich als nützlich erweisen zu wissen, wo sich der vitale Punkt befindet.

Für den Anfang gehen wir davon aus, dass sich die hier gezeigten Gruppen in der Mitte des Spielfeldes befinden und von gegnerischen Steinen eingeschlossen sind.

Drei Freiheiten

Drei um's Eck
Drei um's Eck
Drei in einer Linie
Drei in einer Linie

Drei um's Eck und Drei in einer Linie können leben, können aber auch sterben. Je nachdem welcher Spieler zuerst auf die rot markierte Stelle setzt. Im Regelfall werden sie allerdings sterben, also keine zu großen Hoffnungen machen.


Vier Freiheiten

Vier um's Eck
Vier um's Eck
Vier in einer Linie
Vier in einer Linie
geknickte Vier
geknickte Vier
Drei mit Beule
Drei mit Beule
Vier im Quadrat
Vier im Quadrat

Bei Vier Freiheiten sieht das Ganze schon besser aus.

Vier um's Eck, Vier in einer Linie und geknickte Vier sind lebende Formen. Die beiden markierten Punkte sind Miai, d.h. sie sind gleichwertig. Wenn der Gegner den einen Punkt spielt, spielt man selbst den anderen. In diesem Fall sichert sowohl der eine, als auch der andere Punkt das Leben der Gruppe.

Drei mit Beule verhält sich wie die Formen mit drei Freiheiten, da die zusätzliche Freiheit keinen Einfluss auf den möglichen Augenraum hat. Der einzige Unterschied ist, dass sie entweder mit drei Augen lebt oder stirbt.

Vier im Quadrat ist eine tote Form, daher wird sie normalerweise so stehen gelassen. Um sie zum Leben zu bekommen müssten beide markierte Punkte besetzt werden, was der Gegner im Normalfall nicht zulassen wird. Zumindest kann es als eine nette Ko-Drohung verwendet werden.

Fünf Freiheiten

chinesisches Messer
chinesisches Messer
Fünf im Kreuz
Fünf im Kreuz

Chinesisches Messer oder im englischen Bulky Five genannt und Fünf im Kreuz sind die einzigen gefährdeten Formen mit fünf Freiheiten. Das Chinesische Messer ist der Vier im Quadrat sehr ähnlich, doch die zusätzliche Freiheit erhöht die Überlebenschancen beträchtlich. Die Fünf im Kreuz sind der Vier mit Beule ähnlich, trotz der zusätzlichen Freiheit ist das Leben immer noch nicht gesichert. Der vitale Punkt ist wieder rot markiert.

Sechs Freiheiten

Blümchen-Sechs
Blümchen-Sechs

Formen mit sechs Freiheiten sollten zum Leben kommen, ausgenommen ist die Blümchen-Sechs oder Rabbit Six. Die Ähnlichkeit mit dem Chinesischen Messer lässt sich kaum leugnen und wieder bringt die zusätzliche Freiheit keinen Nutzen. Hier gilt ebenfalls, wer zuerst den vitalen Punkt besetzen kann, entscheidet über Leben und Tod. Die Markierung kennzeichnet den vitalen Punkt.


Hinweis

Häufig fällt der vitale Punkt mit Symmetriepunkten zusammen. Siehe alle Dreier-Formen, Vier mit Beule, Fünf im Kreuz und Blümchen-Sechs.

Frühzeitiges Erkennen der Form und damit des vitalen Punktes kann sehr hilfreich sein, aber mögliche Schnitte nicht unterschätzen!

Autor: Tobias Hüttel